Die neu angekommenen 120 Flüchtlinge, diesmal fast ausschließlich Familien mit Kindern, stammen überwiegend aus Syrien, Afghanistan, und dem Irak. Wie schon in den vergangenen Wochen reisten wieder Flüchtlinge auf eigene Faust weiter. Die Kreisverwaltung musste schließlich 103 Personen unterbringen. Flüchtlinge unterliegen vor Ihrer regulären Zuweisung keiner Residenzpflicht, sondern dürfen selbstständig zu einem Ziel ihrer Wahl reisen. Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass der aller größte Teil der Neuaufgenommenen nicht im Landkreis bleiben wird.
Die Erstaufnahme der Flüchtlinge verlief nach dem bereits gut eingespielten und bewährten Muster: Alle Helfer waren am Freitagabend pünktlich um 20 Uhr einsatzbereit. Zunächst erhielten die Neuankömmlinge zur Stärkung nach ihrer langen Fahrt eine warme Mahlzeit und Getränke. Anschließend erfassten die Abteilungen Migration und Gesundheit ihre Personalien und führten eine Untersuchung durch. Danach bekamen die Flüchtlinge ihre Erstaufnahmebestätigungen ausgestellt, eine Verpflegungspauschale ausgezahlt und ihre Unterkunft zugewiesen. Mannschaftstransportwagen der Freiwilligen Feuerwehr brachten die Flüchtlinge anschließend in ihre Unterkünfte nach Handeloh, in die MTV-Turnhalle in Winsen und nach Eyendorf.
Die Kreisverwaltung wurde wieder von ehrenamtlichen Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter Unfallhilfe, der Freiwilligen Feuerwehr, freiwilligen Ärzten und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern des Herbergsvereins und des Evangelischen Kirchenkreises Winsen unterstützt. Einen sehr wichtigen Beitrag zum Erfolg der Erstaufnahme leisteten wieder die ehrenamtlichen Dolmetscher, darunter auch Flüchtlinge, die bereits länger im Landkreis Harburg untergebracht sind und schon recht gut deutsch sprechen. Neben den Mitarbeitern der Abteilung Migration und des Gesundheitsamtes, des Jugendamts sowie der Erziehungsberatung begleiteten wieder weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Harburg gemeinsam mit den Ehrenamtlichen die Aufnahme der Flüchtlinge.
Am Mittwochvormittag werden weitere 100 Flüchtlinge im Rahmen der Amtshilfe in Winsen erwartet. Aktuell sind 426 Flüchtlinge in Amtshilfe für das Land im Landkreis Harburg untergebracht. Insgesamt soll die Kreisverwaltung laut Angaben des Landes 600 Flüchtlinge zur Erstunterbringung erhalten.